comicmäßig – lustig – frech

Normalerweise findet Hannah Tagebücher langweilig. Aber als sie in der Schulbibliothek ein altes Tagebuch mit leeren Seiten und einen Stift mit Totenkopf-Radiergummi findet, MUSS sie einfach schreiben. Hannah schreibt von der doofen Schule und ihren doofen Klassenkameraden. Davon, wie schrecklich alles seit dem Umzug in die neue Stadt ist. Doch dann passiert etwas total Unglaubliches: Der Stift macht sich plötzlich selbständig und schreibt von ganz alleine! Er schreibt, dass sie die neue Schülerin der Monsterklasse sei und der Unterricht am nächsten Tag in der großen Pause losgehe. Sie solle sich dann in der Bibliothek mit einer gewissen Frieda treffen. Was, wie, wo??? Hannah ist furchtbar aufgeregt und dann geht auch noch alles schief. Ein gruseliges Gerippe taucht auf, Hannah blamiert sich vor ihrer ganzen Klasse und will nie, nie wieder in die Schule gehen. Das ändert sich allerdings, als aus ihrem Kleiderschrank mysteriöser Besuch in ihr Zimmer kommt.

Autor Thomas Krüger lässt Hannah ihre Geschichte tagebuchmäßig selbst erzählen, kindlich frech und lebendig, voller Halbsätze, lustiger Wortschöpfungen und eben total megakrass. „Ich habe geschwiegen wie ein geknebeltes Grab mit rausgeschnittener Zunge“, schreibt Hannah zum Beispiel. Oder dass sie zu Halloween als Tüte gehen will, weil sie dann nicht selbst laufen müsse und mit Süßigkeiten vollgestopft werde. Überhaupt ist Halloween ein zentrales Thema der Geschichte, was die „krasse Monsterklasse“ (nicht nur) zu einer Top-Lektüre im Oktober macht. An Hannahs ‚Doofschule‘ gibt es sogar eine große Halloweenparty, zu der ihre Monsterfreunde allerdings nicht kommen dürfen. Ja, richtig: Monster-Freunde. In der Parallelwelt-Monsterklasse lernt sie nämlich nicht nur zaubern und geistisch, sondern auch viele nette magische Wesen kennen. Zum Beispiel Martin, der/die Hexe (erfrischend divers mit Rock und fliegendem Düsenstaubsauger), Frieda, das tollpatschige Gerippe oder das schüchterne Fellmonster Monique. Und von denen können die Normalos noch eine Menge über Freundlichkeit und Toleranz lernen.

Krass ist vieles an diesem Buch: die Monsterklasse voller liebenswert schriller Wesen zum Beispiel, Hannahs Schreibstil und die Story. Ganz besonders krass ist aber die Optik. Illustrator Anton Riedel („der Anton“ wie es auf dem Cover heißt) macht das Lesen zu einer comicartig verrückten Entdeckungsreise für die Augen. Viele Illustrationen, Druckschrift in unterschiedlichen Größen, Stilen und Farben, tagebuchig liniertes Papier oder Hannah-Emoticons zeigen, dass Lesen krass viel Spaß bringen kann. Zwischendurch meldet sich Zauberstift Rollf immer mal zu Wort, weil er genervt ist, dass Hannah zu doll aufdrückt oder seine Tinte verschwendet. Das ist lustig und spielt fantasiefördernd mit der Realität. „Kettenrasseln mit Kellerasseln“ ist dabei der erste Band einer ganzen Buchreihe, die dich mit in eine vielfältige, fantastische Parallelwelt nimmt. Und weil du natürlich unbedingt wissen musst, wie es mit der Monsterklasse weitergeht, erledigt sich das so wichtige Lesetraining mit Hannah und ihren Freunden dadurch wie von selbst.

Mag dein Kind Monstergeschichten, Grusel und Spannung? Gibt es dazu bereits ein Lieblingsbuch in eurem Kinderbuchregal? Liest dein Kind gerne Comics oder comicartig illustrierte Kinderbücher? Hast du dazu noch weitere Empfehlungen für uns? Welche Buchreihe hat dein Kind wie keine andere zum Lesen motiviert? Schreib uns einen Kommentar!