quirlig – lustig – frech

Wo Mia draufsteht, ist auch Mia drin. Mit anderen Worten: Von der ersten Seite an befindest du dich zu 100 Prozent in den Gedanken, der Halligalli-Mädchen-Gefühlswelt und dem Alltag der dreizehnjährigen Mia. Der dreht sich im vierzehnten Band der Kinderbuchreihe vor allem um zwei Dinge: Zum einen ist Mia frisch verliebt und das erste Mal in ihrem Leben mit einem Jungen zusammen. Mit Max tauscht sie tiefe Blicke aus, führt stundenlange Telefonate und hält mit klopfendem Herzen Händchen. Zum anderen gerät das Leben ihrer besten Freundin Jette kräftig aus den Fugen. Denn deren heißgeliebtes Au-Pair-Mädchen Justyna muss vielleicht nach Polen zurück, um dort ihre arbeitslosen Eltern zu unterstützen. Das ist doppelt schlimm, weil schon Jettes Mutter weggezogen ist und weil Justyna gerade erst einen Studienplatz in Deutschland bekommen hat. All das sind Alltagsereignisse, die jederzeit und überall passieren können. Doch festgeschweißt an Mias Perspektive sind sie gefühltes Abenteuer pur.

Die Mia-Bücher drehen sich um Themen, die Kinder am Anfang der Pubertät bewegen. Dazu gehören zum Beispiel Freundschaften, Schule, „das große Halligalli der Gefühle“ und die Schwierigkeiten, alles unter einen Hut zu bekommen. Autorin Susanne Fülscher zeigt dabei viiiel Verständnis für die Teenager-Sicht auf die Welt und transportiert zugleich auf eine ebenso unauffällige wie natürliche Weise etwas enorm Wichtiges: den Mut, zu sein, wie man ist und sich von anderen nicht unter Druck setzen zu lassen. Ganz egal, wie sehr ihre Freundin sie zum Knutschen drängen will, Mia beharrt auf ihrem eigenen Tempo. Sie genießt das kribbelige Gefühl und das Zusammensein mit Max und hat es nicht eilig, irgendetwas zu überstürzen. Dass Mia so ihren eigenen Weg geht und man durch ihre Ich-Perspektive quasi hautnah mit dabei ist, macht die Geschichte zu bester, gefühlsintensiver Mia-Unterhaltung mit stärkendem Empowerment-Bonus. Dafür gibt’s von uns gleich beide Daumen hoch!

Mias Welt ist bunt. Und dazu braucht es gar keine Bilder. Ja, bis auf das Glitzer-Cover von Dagmar Henze kommt das Buch wirklich superleicht ohne unterstützende Illustrationen aus. Denn der funkensprühende Schreibstil liefert dem Kopfkino bereits mehr als genug Futter für einen reibungslosen Betrieb. Viele bildhafte Vergleiche und freche Wortschöpfungen machen die Geschichte so extrem anschaulich … und lustig. Wenn ein Mädchen zum Beispiel behauptet, Jungs seien so überflüssig wie Fürze im Universum, oder ein Kapitel mit „Schluffiputziknackikackimaus“ überschrieben ist, stiehlt sich fast unvermeidlich ein Grinsen ins Gesicht. Passend zu Mias Spitznamen „Miss Butterfly“ lockern zudem stilisierte Schmetterlinge und Bubbles in Graustufen die Optik der etwa 240 Textseiten auf. Fazit: Alle, die mit Mia vom ersten Band an Freundschaft geschlossen haben, werden sich auch durch diesen begeistert hindurchlesen und dabei ganz nebenbei ihre Lesekompetenz trainieren. Wir wünschen deinem Kind dabei mindestens so viel Spaß wie wir ihn hatten!

Ist dein Kind ein Mia-Fan? Hat es einen Lieblingsband? Wie lange braucht es, um ein Mia-Buch zu lesen? Gibt es noch eine andere Reihe, die dein Kind geradezu verschlingt? Schreib uns gerne einen Kommentar!