Artikel: 3-10 Jahre 
 
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Was Kinder über Klimawandel & Co. wissen sollten

Von Treibhauseffekt bis Recyclen – wir erklären für Kinder die wichtigsten Begriffe zu Klimawandel und Umweltschutz.

An Schulen, in den Medien – überall wird vom Klimawandel gesprochen. Damit dein Kind versteht, wovon da laufend geredet wird und auch selbst seine Meinung dazu kundgeben kann, haben wird für dich die wichtigsten Begriffe gesammelt und einfach erklärt. Tipp: Zu allen fett markierten Begriffen gibt es Abschnitte mit eigenen Erklärungen.

Fridays for Future, Schülerstreiks für das Klima

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Statt in die Schule zu gehen, demonstrierte die 15jährige Schwedin Greta Thunberg für das Klima. Das machte sie zum ersten Mal am 20. August 2018 und dann gleich drei Wochen lang täglich. Danach setzte sie ihre Proteste jeden Freitag fort und schrieb darüber im Internet. Dafür verwendete sie das Stichwort #FridaysForFuture, auf Deutsch: Freitage für die Zukunft. Auch Zeitungen berichteten darüber. Das inspirierte SchülerInnen auf der ganzen Welt. Von Australien bis Irland, von Kanada bis Deutschland – überall fingen SchülerInnen an, sich am Freitag während der Unterrichtszeit zu Protesten zu versammeln. Damit wollen sie die Politiker ihrer Länder dazu bewegen, etwas gegen den menschengemachten Klimawandel zu unternehmen, damit die Erde ein Ort bleibt, an dem man auch in Zukunft gut leben kann.

Klima, Klimawandel, Klimaerwärmung, Klimaabkommen, Klimaneutralität

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Na, wie ist das Wetter heute? Wenn du diese Frage mindestens 30 Jahre lang jeden Tag für die gleiche Gegend beantwortest, dann weißt du, was für ein Wetter dort zu jeder Zeit des Jahres normal ist. Also zum Beispiel wie viel im Frühling die Sonne scheint, wie oft es im Sommer regnet, wie viel Wind es im Herbst gibt. Dieses über einen langen Zeitraum ermittelte normale Wetter nennt man Klima. Klimawandel bedeutet, dass sich das Klima verändert. Das kann ganz natürlich passieren, braucht dann aber so ewig lange, dass wir davon in einer Lebensspanne gar nichts mitbekommen. Wenn du heute den Begriff Klimawandel hörst, ist damit meist ein ganz schneller, ungesunder, vom Menschen gemachter Klimawandel gemeint. Um genau zu sein, geht es dabei um eine Klimaerwärmung. Das bedeutet, die Temperaturen auf der ganzen Erde erhöhen sich und da macht schon ein einzelnes Grad Celsius unglaublich viel aus. Zum Beispiel schmilzt dadurch das Eis an den Polkappen, wodurch Eisbären ihren Lebensraum verlieren und Küstengebiete überschwemmt werden. Woanders breiten sich heiße Wüsten aus, in denen niemand mehr leben kann. Mit verantwortlich für diese Klimaerwärmung ist der künstliche Treibhauseffekt. Deswegen haben sich 2015 fast 200 Länder beim Pariser Klimaabkommen darauf geeinigt, etwas dagegen zu tun. Das Ziel ist Klimaneutralität bis 2050. Klimaneutralität heißt, dass nicht mehr Treibhausgase in die Luft gepustet werden, als die Pflanzen aufnehmen können.

Plastikmüll, Mikroplastik, Müllstrudel

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Als das Plastik erfunden wurde, war man begeistert. Es war so leicht und stabil. Man konnte es in alle möglichen Formen bringen und toll einfärben. Doch im Laufe der Zeit entdeckten die Wissenschaftler viele schädliche und giftige Stoffe in bestimmten Plastiksorten. Auch entwickelte sich die Haltbarkeit des Plastiks zu einem Problem. Denn Plastik verrottet nicht so wie Karton, Papier oder Bananenschalen, sondern braucht mehr als 400 Jahre dafür. Besonders schlimm ist das, wenn Plastiktüten, Plastikflaschen oder anderer Plastikmüll in den Meeren landet. Dann wird das Plastik von den Meeresströmungen immer weiter durch die Ozeane transportiert, sodass du heute sogar in der menschenleeren Arktis eine große Menge Plastikmüll findest. Durch die Meeresströmungen sammelt sich der Müll an bestimmten Stellen in den Ozeanen in riesigen Strudeln. Das nennt man Müllstrudel. Während das Plastik durch das Wasser treibt, wird es zerrieben und immer kleiner und kleiner, bis man es gar nicht mehr sieht. Es entsteht so etwas wie ein Plastikpulver. Das nennt man Mikroplastik. Dieses Mikroplastik ist so klein, dass es unbemerkt von Fischen gegessen wird und dann natürlich auch von anderen Tieren oder Menschen, die diese Fische fangen und selber essen. In dem Kinderbuch „Plastik? Probier’s mal ohne” findest du noch mehr Infos über Plastik und Tipps zum Vermeiden von Plastikmüll.

Nachhaltigkeit, nachhaltige Entwicklung, Agenda 2030

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Wenn man in einem Wald nicht mehr Bäume fällt, als auch wieder nachwachsen können, nennt man das nachhaltig. Nachhaltigkeit meint also einen Umgang mit der Natur, durch sie im Gleichgewicht bleibt. Wenn Politiker diesen Begriff verwenden, meinen sie damit aber noch einiges mehr. Eine nachhaltige Entwicklung soll in allen möglichen Lebensbereichen dafür sorgen, dass die Erde auch in Zukunft noch genauso ein lebenswerter Ort ist wie jetzt. Dafür haben viele Länder in einer sogenannten Agenda 2030 gemeinsam nachhaltige Ziele festgelegt. Dazu gehört zum Beispiel, dass alle Menschen genug zu essen und sauberes Wasser zum Trinken haben sollten. Alle Kinder sollten in die Schule gehen können und jeder Mensch sollte die gleichen Rechte haben. Alle 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sind für Kinder in dem kleinen Buch „Für Weltretter“ super erklärt.

Ökologischer Fußabdruck

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Jeder Mensch verbraucht Rohstoffe und Energie. Logisch. Wie viel davon ist jedoch von Mensch zu Mensch verschieden und hängt von mehreren Fragen ab: Wie wohne ich und wie viel Energie verbrauche ich? Was mache ich in meiner Freizeit und was kaufe ich ein? Wie bewege ich mich fort? Wie viel jeder Mensch verbraucht, kann man mit dem ökologischen Fußabdruck berechnen. Denn der verrät, wie viel Fläche zur Erzeugung der benötigen Rohstoffe und Energie notwendig ist. Diese Fläche misst man in Globaler Hektar pro Jahr (gha). Teilt man den Platz auf der Erde gerecht auf, stehen für jeden Menschen ungefähr 1,7 gha zur Verfügung. Wir in Deutschland verbrauchen pro Person aber schon über 5 gha, also viel zu viel. Du willst wissen, wie groß dein ökologischer Fußabdruck ist? Dann kannst du ihn online ausrechnen, zum Beispiel mit dem Fußabdruck-Test von „Brot für die Welt“. Willst du etwas dafür tun, dass dein Fußabdruck kleiner wird? Dafür haben wir für dich eine Menge Tipps zum Klimaschutz im Alltag zusammengestellt.

Recycling, Upcycling, Zero Waste

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Am allerbesten für die Umwelt ist es, wenn man möglichst wenig Müll produziert. Dafür kannst du zum Einkaufen eigene Beutel mitnehmen, unverpacktes Obst kaufen, Mehrwegflaschen benutzen und ähnliches. Manche Leute achten da so gut drauf, dass ihre Restmülltonnen fast komplett leer bleiben. Das nennt man „Zero Waste“, auf Deutsch: „null Müll“. Um Müll zu vermeiden, kann man ihn auch wiederverwerten. Altes Glas kann zum Beispiel eingeschmolzen werden, um daraus neue Flaschen zu machen. Auch aus altem Papier, aus Metallen und sogar aus bestimmten Sorten von Plastikmüll kann man wieder neue Rohstoffe herstellen. Das nennt man Recycling. Recyclen ist toll, weil es gut für die Umwelt ist. Zum Beispiel müssen weniger Bäume für die Papierherstellung gefällt werden, wenn man stattdessen Altpapier recycelt. Dadurch geht man sparsam mit den begrenzten Rohstoffen der Erde um und hat am Ende weniger Müll. Um beim Recyceln mitzumachen, musst du deine Abfälle trennen. Küchenabfälle kommen zum Beispiel in die Biotonne oder auf den Kompost, wo neue Erde daraus wird. Verpackungsmüll gehört in die gelbe Tonne oder den gelben Sack. Altglas und -papier kannst du in öffentliche Container werfen. Genaue Informationen zur Mülltrennung dazu erhältst du im Internet zum Stichwort „Abfallwirtschaft“ in deinem Landkreis. Neben dem Recycling durch professionelle Betriebe kannst du auch selbst aus Alt Neu machen. Wenn du aus Dingen, die du nicht mehr brauchst, etwas ganz Neues, Wertvolleres machst, nennt man das Upcyling. Gib den Begriff einfach mal in eine Suchmaschine ein und staune über die vielen tollen Ideen im Netz. Zum Beispiel kannst du aus alten Klamotten Einkaufstaschen nähen, aus alten Getränkepackungen Vogelfutterstationen oder Geldbörsen basteln oder Altpapier in schicke Körbe verwandeln.

Ressourcen, Rohstoffe

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Eine Ressource ist eine Quelle, die man zum Erreichen eines Ziels nutzen kann. Zum Beispiel ist deine Fähigkeit zu lesen eine Ressource für die Bewältigung deiner Schulaufgaben. Wenn man von Klima und Umwelt spricht, meint man mit Ressource meist natürliche Ressourcen. Das ist all das, was wir aus der Natur zum Leben gewinnen können. Dabei gibt es einmal erneuerbare Ressourcen wie Holz oder Fische, die nachwachsen oder sich wieder vermehren können. Auch Wind oder Licht kann man nutzen, ohne dass sie einem ausgehen könnten. Daneben gibt es auch noch nicht-erneuerbare Ressourcen. Das sind Rohstoffe wie Kohle oder Metalle, die so lange für ihre Entstehung brauchen, dass man sie komplett verbraucht hat, bevor wieder etwas Neues da ist. Damit auch in der Zukunft noch genug von allen lebenswichtigen Ressourcen da ist, ist Nachhaltigkeit beim Umgang mit den Ressourcen wichtig.

Treibhauseffekt, Treibhausgase

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Im Weltall ist es bitterbitterkalt, sodass dort kein Leben wie wir es kennen möglich ist. Auf der Erde ist es dagegen schön warm, sodass hier Pflanzen, Tiere und Menschen leben können. Dafür sorgt eine Lufthülle, die die Erde umgibt, die sogenannte Atmosphäre. Durch diese Lufthülle scheint die Sonne auf den Erdboden und erwärmt ihn. Diese Wärme würde jedoch gleich wieder ins Weltall verpuffen, wenn sie nicht bestimmte Gase in der Lufthülle daran hindern würden. Sie bilden eine Schicht, an der ein Teil der Wärme abprallt und wieder zur Erde zurückkehrt. So sorgen sie für einen Effekt, den man aus einem Gewächshaus oder Treibhaus kennt. Deswegen heißen die Gase auch Treibhausgase und den Effekt nennt man natürlichen Treibhauseffekt. Eines der wichtigsten Treibhausgase ist Kohlendioxid (CO2). Ein anderes ist Methan. Durch Verbrennungen in Kraftwerken, durch Autoabgase und sogar Kuhpupse kommen jedoch immer mehr dieser Treibhausgase in die Atmosphäre. Die wärmezurückwerfende Schicht wird dadurch dichter und dichter und die Temperatur auf der Erdoberfläche steigt. Diesen zusätzlichen Treibhauseffekt nennt man „menschengemacht“ oder „künstlich“. Er gilt als Ursache für den Klimawandel.

Umweltverschmutzung, Umweltzeichen, Ökolabel

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Mit Umweltverschmutzung meint man all das, was durch den Menschen in die Natur gelangt und ihr schadet. Dazu gehören zum Beispiel Abgase von Autos, Abwässer von Fabriken und Müll. Aber auch unsichtbare Strahlungen oder Licht, können die Umwelt verschmutzen, wenn sie den natürlichen Rhythmus von Tieren und Pflanzen stören. Ein Verhalten, mit dem man die Umwelt schützen und möglichst wenig schädigen möchte, nennt man dagegen umweltfreundlich. Damit du beim Einkaufen eine umweltfreundliche Herstellung von Produkten unterstützen kannst, gibt es verschiedene Umweltzeichen oder auch Ökolabel. Diese Zeichen sind auf den Verpackungen angebracht. Bekannte Ökolabel, die für nachhaltige und umweltfreundliche Produkte stehen, sind zum Beispiel:

  • Blaue Engel – das Umweltzeichen des Bundesumweltministeriums prüft nach strengen Anforderungen die Umweltfreundlichkeit und kann auf ganz verschiedenen Produkten zu finden sein, zum Beispiel auf Schulheften aus Recyclingpapier, auf Farbe ohne gesundheitsgefährdende Chemikalien oder auf Geräten mit einem niedrigen Energieverbrauch.
  • FSC – das Siegel für nachhaltige Holzwirtschaft zeigt, dass das Holz für den Artikel aus einem verantwortungsvollen Holzabbau stammt und kann zum Beispiel auf Möbeln oder Papier angebracht sein. Bio-Siegel – Lebensmittel mit diesem Siegel stammen von Bio-Höfen, die strengere Auflagen für artgerechte Tierhaltung, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel und anderes erfüllen müssen.
  • MSC – dieses Siegel dürfen nur Betriebe verwenden, die Fische nachhaltig produzieren.

Welche Rolle spielt das Thema Klimaschutz in deiner Familie? Ist es regelmäßig Gesprächsthema, lest ihr Bücher dazu, ergreift ihr aktiv Maßnahmen oder findet ihr das Thema gar nicht so wichtig? Ist dein Kind ein richtiger Klimaaktivist oder hat es gar kein Interesse am Umweltschutz? Schreib uns einen Kommentar!

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