alltagsnah - inspirierend - bildhübsch

In dieser herzig illustrierten Gute-Nacht-Geschichte finden Maja und ihr Papa eigene Strategien zum Einschlafen. Lass dich davon inspirieren und finde heraus, was dein Kind zum Schlafen braucht.  

Maja hatte einen langen Tag und ist hundemüde. Ihr Papa hilft ihr dabei, sich bettfertig zu machen. Erst werden die Zähne geputzt, dann kommt der Schlafanzug. Eine Geschichte liest er Maja natürlich auch noch vor, aber Maja kann trotzdem nicht einschlafen. Wieder und wieder soll Papa von vorne beginnen. Aber irgendwann ist Schluss. Papa gibt Maja einen Kuss und verlässt den Raum. Doch als Maja an den nächsten Tag denkt, fällt ihr noch etwas ein. Sie hat heute eine Sandburg mit Jonas gebaut und morgen müssen die Ritter auf die Türme. Plötzlich ist sie wieder hellwach. Papa ist ziemlich brummig, als Maja ihn erneut ruft. Warum sie ihre Ritter braucht, versteht er auch nicht. Maja soll jetzt einfach schlafen. Aber das funktioniert nicht. Maja muss ganz dringend noch von der Sandburg erzählen. Fast muss sie weinen, so dringend ist ihr Erzählbedürfnis. Also ruft sie noch einmal. Papa kommt, streichelt ihren Kopf und hört ihr zu. Dann bringt er ihr die Ritter und im Nu fallen Majas Äuglein zu. 

Dieses Bilderbuch für die ganz Kleinen widmet sich typischen Gute-Nacht-Ritualen: Zähneputzen, Gute-Nacht-Geschichte, Kuss, Nachtlicht. Die Bedürfnisse eines Kindes können aber auch über das hinausgehen, was Standardrituale abdecken. Genau das ist bei Maja der Fall. Nach ihrem langen Tag ist ihr Kopf viel zu voll mit Eindrücken, um einschlafen zu können. Erst muss sie Papa alles erzählen. Allerdings fällt es Kindern in diesem Alter noch schwer, bestimmte Bedürfnisse auszudrucken. So sind die Ritter eine Art Code für: „Papa, ich muss dir etwas erzählen. Sonst kann ich meinen Tag nicht verarbeiten und einschlafen.“ Sobald dieser Bedürfnis-Code entschlüsselt ist und Maja mit ihrer Erzählung den Tag abschließen kann, gelingt das Einschlafen ratzfatz. Auf diese Weise sensibilisiert die kurze Geschichte für das Erkennen individueller Bedürfnisse und inspiriert zu eigenen Ritualen. Absolut erstaunlich ist dabei, mit wie wenig Worten und welch kurzen Sätzen Anna Taube diese Botschaft transportiert. Mit typischen Alltags-Erlebnissen in einfacher Sprache und einer altbekannten Ich-kann-nicht-einschlafen-Situation holt sie dein Kind emotional ab und führt es sanft zu einem positiven Abschluss. Na, dann ist ja alles gut und dein Kind kann einschlafen. Oder muss es dir vielleicht noch dringend etwas erzählen? 

Auch durch die bezaubernden Illustrationen von Regine Altegoer hat das kleine Pappenbuch echtes Potenzial zum neuen Lieblingsbuch. In den detailreichen Bildern kann dein Kind jedes Mal eine neue Kleinigkeit entdecken und das macht das Buch auch beim x-ten Mal Anschauen noch interessant. Und weil die kleine Heldin Maja so zuckersüß, fröhlich und liebenswert ist, begleitet man sie einfach gerne bis in den Schlaf. Dazu machen Kuscheltiere, die sich verstecken, hinter Vorhängen hervorlinsen oder zu schlafen scheinen, die Bilder ebenso niedlich wie lebendig. Diese liebevollen Details erzeugen so wie die warmen gemütlichen Farben blitzschnell eine Wohlfühlatmosphäre. Und sich wohlzufühlen ist schließlich die wichtigste Voraussetzung für das Einschlafen, oder?  

„Einschlafen? Schon ganz allein!“ ist Teil einer Mini-Buchreihe über starke Kinder und liebevoll zugewandte Eltern. Das inspiriert und gibt gleichzeitig ein angenehm positives Gefühl. Erwähnenswert ist auch, dass hier als Elternteil ausschließlich der Papa in Erscheinung tritt. Das macht das Büchlein zur idealen Spezial-Gute-Nacht-Lektüre für Papa und Tochter.  

Welche Einschlafrituale hast du mit deinem Kind entwickelt? Bringt dein Kind eigene Ideen mit ein? Gehört die Gute-Nacht-Geschichte für dein Kind zum Einschlafen dazu? Schreib uns einen Kommentar!