fantastisch – wildromantisch – pferdeverrückt

Mit diesem Fantasy-Abenteuer betrittst du eine vollkommen andere Welt: Maolis. Auf der Insel der Sturmpferde hat jeder Mensch ein eigenes Seelenpferd. Dieses Pferd wird im gleichen Moment geboren wie sein menschlicher Gefährte, womit eine lebenslange, innige Freundschaft beginnt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Nilla mit ihrem ungestümen Hengst Windtänzer. Jede freie Minute trainieren sie zusammen für das große Rennen und galoppieren im Wettkampf mit dem Wind wild über den Strand. Das ist wie fliegen und Nilla kann sich nichts Schöneres vorstellen. Dann bringt Nillas Ziehvater Meister Jun plötzlich eine verletzte Stute und ein fremdes Mädchen mit nach Hause. Misstrauisch beobachtet Nilla die beiden. Sie sind so scheu und anders und haben irgendein Geheimnis. Auch Jun umwittern auf einmal lauter Heimlichkeiten. Was steckt bloß dahinter? Und wer wird am Ende das große Rennen gewinnen?

Hat dein Kind schon etwas Fantasy-Erfahrung? Vielleicht mit einer Geschichte in der normalen Welt, in der dann Außergewöhnliches passiert oder die Helden durch ein Portal eine andere Welt betreten? Dann ist diese Geschichte von Eva Hierteis der nächste Schritt in ein noch etwas anspruchsvolleres Fantasy-Erlebnis. Hier bist du von der ersten Seite an in einer fremden, vorindustriellen Umgebung ohne Strom und Technik. Es gelten andere Voraussetzungen, Regeln und Werte als in unserer Welt. Die Natur ist beseelt mit einem eigenen Willen und das Leben voller Legenden und Poesie und der Freundschaft zum Pferd. Das sorgt für eine intensive Leseerfahrung, ganz besonders für Kinder mit einer großen Pferdebegeisterung und viel Fantasie. So werden die kindlichen Helden – die leidenschaftliche Nilla, die zarte Luna oder der lustige Tommo – zu buchmäßigen Freunden, die man im nächsten Band unbedingt wieder treffen möchte.

Für das Lesen der Geschichte braucht es eher geübte Leser. Denn so ganz ohne Anknüpfungspunkte in der bekannten Welt ist diese Art von Fantasy schon eine Herausforderung für das Textverständnis. Und dann ist da auch wirklich viel Text auf der 250 Seiten langen Geschichte. Große Zeilenabstände und der Verzicht auf Silbentrennung kommen kindlichen Lesefähigkeiten dabei jedoch noch wunderbar entgegen. Außerdem findest du gelegentlich aufwändige Schwarz-weiß-Illustrationen von Bente Schlick. Sie sehen aus wie Standbilder aus einem Animationsfilm, vermitteln Dynamik und Leidenschaft und zeigen mit viel Liebe zum Detail wunderwunderschöne Pferde. Dein Kind träumt sich gerne weit, weit weg? Dann ist diese wildromantische Buchreihe mit Liedern an den Wind, Geschichtenerzählen auf dem Dorfplatz, mystischen Himmelsbrücken und einer geheimnisvollen verlorenen Herde wie für es gemacht.

Was für Pferdegeschichten hat dein Kind bisher schon verschlungen? Ging es dabei eher realistisch oder magisch zu? Hast du vielleicht einen Lese-Geheimtipp für pferdebegeisterte Kinder? Oder hat dein Kind dieses Buch schon gelesen und möchte uns seine Meinung dazu mitteilen? Schreib uns gerne einen Kommentar!