fantastisch – ideenreich – abenteuerlich

In dieser abenteuerlichen Geschichte verfolgen verschiedene seltsame Wesen ganz unterschiedliche Missionen: Das Piraten-Einhorn Marvin will allseits gefürchtet sein. Die Ritter-Elfe Ella soll den Seelenspiegel für ihr Volk finden und damit gleichzeitig beweisen, dass sie auch als Mädchen etwas drauf hat. Freck, der junge Granter, soll sein Volk vor einem mysteriösen höheren Wesen schützen. Und der Schwirrkopf Mupf will eigentlich nur helfen. Als diese vier aufeinandertreffen, passiert Unerwartetes. Fiese Intrigen werden aufgedeckt und die vier fantastischen Wesen erfahren, dass es an ihnen ist, die Welt vor bösen Machenschaften zu retten. Neben ihrem Mut und ihrer Tapferkeit müssen sie dafür vor allem die Wahrheit in die Welt tragen. Denn: „Die Wahrheit ist die schärfste Waffe im Kampf gegen Ungerechtigkeiten.“

Autor Stefan Gemmel nimmt dich in dieser Geschichte von Anfang an mit in eine fremde, fantastische Welt. Dabei wirkt das Feuerwerk an fantasievollen Wesen und Gesetzmäßigkeiten wie das Ergebnis eines intensiven Massen-Brainstormings auf einem Fantasy-Convent. Die vielen kreativ-lustigen Ideen bringen das innere Vorstellungsvermögen regelrecht zum Glühen: eigenwillige Himmelskörper, genervte Bäume, Tupfenpilze, die bei Schreck ihre Tupfen verlieren, Problemtauscher, Tagigallen und Wollfederer. Das bringt anfangs vor allem eins: mächtig Spaß. Ein rascher Kapitel- und damit auch immer Perspektivwechsel zwischen den unterschiedlichen Hauptfiguren sorgt zudem für reichlich Spannung – denn es läuft ganz deutlich auf eine Begegnung hinaus, bei der man gar nicht weiß, auf welcher Seite man sein möchte. Später aber bekommt die fantastische Abenteuergeschichte überraschend auch noch eine aufregende politische Dimension dazu. Es geht um Macht und Manipulation, kritisches Denken und darum, die Vielfalt in der Welt zu bewahren. Wow!

Das Abtauchen in eine Fantasy-Welt gelingt mit der passenden Aufmachung noch besser. Dafür sorgt hier Illustratorin Stefanie Reich. Wie das Cover spielt dabei auch ihre Gestaltung im Buchinneren mit dem Charme alter Bücher. Das bunte Cover ist zum Beispiel mit gemalten goldenen Eck-Beschläge eingerahmt. Und das wiederholt sich zu jedem Kapitelanfang in schlichtem Schwarz-Weiß, direkt neben einer Seite in Pergament-Optik. Lustige Totenköpfe und gekreuzte Schwerter trennen zusätzlich die Absätze. Und Illustrationen verleihen den Figuren und Geschehnissen der Geschichte alle paar Seiten ein niedlich-lustiges Gesicht. Ein Lesebändchen unterstreicht den wertigen Eindruck und hilft dir nach einer Lesepause gleich wieder an der richtigen Stelle einzusteigen. Dabei ist das Buch durch einen hohen Textanteil und Silbentrennung jedoch auch schon eine echte Lese-Herausforderung, die geübte Leser etwa ab dem Ende der dritten Klasse gut bewältigen. Tipp: Selberleser können mit „Marvin“ auf Antolin.de fleißig Punkte sammeln.

Ist dein Kind ein richtiger Fantasy Fan? Welches Kinderbuch aus dem Genre kannst du uns besonders empfehlen? Was ist deinem Kind bei einer Fantasy Geschichte besonders wichtig? Originalität, Spannung, Magie oder Humor? Schreib uns einen Kommentar!