romantisch – pferdeverrückt – magisch

Die Geschichte von Sternenschweif beginnt mitten im Umzugsstress. Laura ist mit ihrem kleinen Bruder und ihren Eltern aufs Land gezogen. Da sie jetzt nicht mehr in der Stadt wohnen, darf jedes der Kinder ein eigenes Tier haben. Ihr Bruder hat bereits den kleinen Hund Buddy bekommen. Und nun wird Lauras sehnlichster Wunsch erfüllt: ein eigenes Pony. Auf einer Pferdeauktion entdeckt sie gemeinsam mit ihrer Mutter das Pony Sternenschweif. Zwischen den beiden funkt es sofort und schon am nächsten Tag zieht Sternenschweif auf der Farm von Lauras Familie ein. Grau und struppig ist das kleine Pony. Doch dann bekommt Laura von einer liebenswerten Buchhändlerin mit außergewöhnlichen blauen Augen ein Buch über die Geschichte der Einhörner geschenkt. Und darin liest sie, dass junge Einhörner, deren magische Gabe noch nicht erwacht ist, genauso aussehen wie ihr Sternenschweif. Aber die Geschichten in dem Buch sind doch alle nur ausgedacht, oder?

Die märchenhafte Geschichte von Sternenschweif stammt von der englischen Autorin Linda Chapman. Dementsprechend haftet der Erzählung auch ein gewisser britischer Charme an, zum Beispiel wenn von der „Farm“ die Rede ist, auf der Laura samt Familie jetzt lebt. Oder wenn ihre Eltern als Mr und Mrs Foster vorgestellt werden. Dieser leicht britische Rahmen schafft einen angenehm bodenständigen Gegensatz zu den fantastischen Ereignissen, die in der Geschichte auf dich warten. Das gleiche gilt für Lauras anfängliche Skepsis und die fotorealistischen Illustrationen. Durch diese Realitätsnähe wird die Frage, ob Sternenschweif wirklich ein Einhorn sein könnte, umso spannender. Und es ist absolut erstaunlich mit wie wenig Kitsch die Einhorn-Fantasie dadurch herüberkommt. Romantisch veranlagte Pferdemädchen werden jedenfalls begeistert sein und beim Lesen mit Haut und Haar in diese magische Fantasie versinken.

Die ungewöhnlichen, fotorealistischen Bilder stammen von Illustratorin Biz Hull. Anders als das bunt-romantische Cover strahlen sie pure Authentizität aus. Sie zeigen Laura als vollkommen normales Reitermädchen mit unspektakulären Alltagsklamotten. Und das macht die Geschichte besonders nahbar. Das, was Laura passiert, könnte jedem passieren. Aufregend! Du findest die Illustrationen immer mit einigen reinen Textseiten dazwischen. Allerdings ist die Textmenge dabei sehr überschaubar. Die Schrift ist richtig groß, ebenso wie die Zeilenabstände. Deswegen können sich nach Meinung der Leseliebe-Redaktion auch schon lesefitte Zweitklässler an die Sternenschweif-Geschichte trauen. Mit ein bisschen Hilfe klappt das Selberlesen bestimmt, auch wenn der Text schon Silbentrennung enthält. Und wenn dann die knapp 120 Taschenbuchseiten bewältigt sind, warten schon viele, viele weitere Bände auf dein Kind, die es garantiert auch alle lesen will. Damit sorgt Sternenschweif für Lesemotivation und -Training, Förderung von Fantasie, Kreativität und Empathie und herrliche Pausen vom Alltag. Magisch!

Ist dein Kind ein Einhorn-Fan oder ein typisches Pferdemädchen? Gibt es bereits eine Kinderbuchreihe, die dein Kind nur so verschlingt? Welche? Träumt dein Kind auch von einem eigenen Pony? Schreib uns einen Kommentar!