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Malen für Kinder – Natur- und Fingerfarbe selber machen

Naturfarbe selbst herstellen geht ganz einfach und ist ein tolles Kunst-Projekt für Kinder. So funktioniert’s!

Wer malen möchte, braucht natürlich Farbe. Die kann man in vielen verschiedenen Formen kaufen, zum Beispiel als Bunt-, Wachs- oder Filzstifte, als Finger- oder Tuschefarben. Man kann Farben zum Malen aber auch leicht selbst herstellen. Mit natürlichen Zutaten aus Natur und Küche und ganz ohne chemische Zusätze. Das bringt Kindern einen Heidenspaß, spricht den kindlichen Forschergeist an, fördert das Verständnis von Zusammenhängen und die Kreativität. Und so wie selbst gekochtes Essen Kindern besonders gut schmeckt, bringt auch das Malen mit selbstgemachten Farben extra viel Spaß. Probiere es einfach mal aus!

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Naturfarben herstellen

Naturfarben selbst herstellen

  • Blau stellst du zum Beispiel aus Blaubeeren her. Lasse dafür 6 Esslöffel Tiefkühl-Blaubeeren in einer Schüssel auftauen. Zermatsche sie dann gründlich mit einer Gabel oder püriere sie mit einem Pürierstab. Dann filterst du die Masse durch ein Mulltuch. Praktisch für das Filtern ist auch ein Nylonstrumpf. Den spannst du mit den Nähten auf der Unterseite einfach über ein leeres Marmeladenglas.. Gib den Brei hinein und lass den Saft heraustropfen. Das kann etwas dauern. Möchtest du den Vorgang beschleunigen, verknote den Nylonstrumpf und lege ihn in ein festes Teesieb. Nun kannst du mit einem Löffel die Flüssigkeit herausdrücken.
  • Für Rot eignet sich die gleiche Methode mit Himbeeren oder Erdbeeren. Wenn du keine Angst vor etwas Schweinkram hast, schäle Rote Bete, würfle sie und koche sie einige Minuten bei niedriger Temperatur aus. Gieße die Mischung durch ein Sieb und fange das rote Wasser auf. Für eine intensivere Farbe kannst du das Rote-Bete-Wasser noch weiter einkochen, bis die Flüssigkeit an Intensität und Substanz gewinnt. Oder du rührst 1 Teelöffel Chilipulver in 2 bis 3 Esslöffel heißes Wasser. Welches Rot gefällt dir am besten?
  • Lila gewinnst du aus einer Waldbeerenmischung nach dem Pürierprinzip (siehe Blau). Auch Rotkohl ergibt beim Auskochen einen schönen Lilaton.
  • Gelb kannst du mühelos durch das Auskochen gelber Zwiebelschalen herstellen. Auf eine Handvoll Zwiebelschalen kommt etwa eine Tasse Wasser. Lass die Mischung bei niedriger Temperatur so lange köcheln bis das Wasser goldbraun ist. Eine leuchtend gelbe Alternative erhältst du, indem du 1 Teelöffel Kurkumapulver in 2 bis 3 Esslöffel heißem Wasser auflöst.
  • Die Farbe Grün stellst du aus Spinat her. Lasse dazu eine Handvoll Spinatblätter in 2 bis 3 Esslöffeln Wasser einige Minuten bei niedriger Temperatur köcheln. Ist der Spinat abgekühlt, kannst du ihn pürieren und gleich losmalen. Alternativ verwendest du nur den grünen Farbsaft, indem du die Masse wie bei der Herstellung von Blau filterst. Oder hast du zufällig Gerstengraspulver für grüne Smoothies zu Hause? Dann mische doch davon mal 1 Teelöffel in 2 bis 3 Esslöffel heißes Wasser und schaue, was für ein Grün dabei herauskommt.
  • Für Orange eignen sich Karotten prima. Schneide dafür Karotten klein und koche sie in wenig Wasser ganz weich. Püriere sie anschließend und streiche die Mischung durch ein feines Teesieb.
  • Braun erhältst du, indem du 1 Teelöffel Back-Kakao in 2 bis 3 Esslöffeln heißem Wasser löst. Oder du kochst einen schwarzen Tee auf.
  • Ein sattes Schwarz gewinnst du aus fein zerriebener Kohle, die du mit etwas Wasser cremig anrührst.

Extra-Tipp: Ein spannendes Farb-Experiment entsteht, wenn du Farbe aus Rotkohl herstellst. Koche dafür klein geschnittenen Rotkohl aus und gieße das farbige Wasser ab. Der Clou: Rotkohl-Farbe reagiert auf den pH-Wert. Das heißt, wenn du mit dem Rotkohl-Sud auf Papier malst und anschließend Zitronensaft darüber tröpfelst oder malst, verändert sich Farbton. Magisch!

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Fingerfarbe selber machen

Fingerfarbe selber machen

Wenn du mit diesen Farben direkt auf Papier malst, entsteht ein Aquarell-Effekt. Möchtest du die Farben dicker haben oder direkt mit den Fingern vermalen können, mische 100 ml der Farblösung mit etwa 5 Esslöffeln Mehl und 1 Esslöffel Salz, sodass eine cremige Farbe entsteht. So kannst du leicht Fingerfarbe selber machen. Das Mehl funktioniert dabei als Bindemittel, das Wasser als Lösemittel und die Naturfarben geben die Farbpigmente dazu.

Für eine geschmeidigere Konsistenz verrührst du Mehl mit Wasser so kräftig, dass die Mischung frei von Klümpchen ist. Dann kochst du sie unter Rühren solange auf, bis sie eindickt. In die abgekühlte Mischung kannst du dann die Farbpigmente rühren.

Es gibt auch noch viele andere Rezepte, um Farbe selbst herzustellen. Statt des Mehls kannst du zum Beispiel auch Weißleim verwenden. Dabei kommt 1 Esslöffel Wasser auf 5 Esslöffel Leim. Aber Achtung: Diese Farbe sollte auf keinen Fall im Mund landen. Komplett ungiftig ist wiederum Farbe aus 5 Esslöffeln Quark, 2 bis 3 Esslöffeln Wasser und 1 Esslöffel Öl. Am Ende rührst du dann jeweils die Naturfarben unter. Wenn dabei etwas in den Mund geraten kann, verwende für das Einfärben nur Farben aus Lebensmitteln.

Hinweis: Stelle die Farben am besten für den sofortigen Gebrauch her, denn sie halten sich nur begrenzt. Wenn du Reste doch noch aufbewahren möchtest, fülle die Farbe in verschließbare Schraubgläser, stelle sie in den Kühlschrank und kontrolliere vor der weiteren Verwendung, ob Geruch, Konsistenz und Aussehen noch in Ordnung sind.

Hast du schon einmal Farbe selbst hergestellt? Was für welche und woraus? Wie war das Ergebnis? Hast du noch andere Tipps, um Naturfarbe oder Fingerfarbe selber zu machen? Schreib uns gerne einen Kommentar!

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