Artikel: Wenn Kinder auswärts schlafen
 
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Woanders übernachten? Tipps für die erste Übernachtung außer Haus

Wenn Kinder ohne Eltern woanders schlafen, ist das eine aufregende und mit unseren Tipps auch rundum positive Erfahrung!

In manchen Familien ist das Woanders-Übernachten schon für kleine Kinder ganz normal. Sie schlafen von Anfang an regelmäßig bei Oma und Opa, bei Onkel und Tante oder einem getrennt lebenden Elternteil. Bei vielen Kindern ist die erste Übernachtung woanders aber ein riesiges Thema. Ganz gleich, ob es eine Übernachtung bei den Großeltern oder bei einem Freund oder einer Freundin ist: Nachts nicht zuhause in seinem eigenen Bett und bei den Eltern zu sein, ist eine echte Herausforderung. Mit der wird dein auch ohne eigene Initiative jedoch früher oder später konfrontiert, zum Beispiel bei Übernachtungspartys im Kindergarten oder zur ersten Klassenreise in der Grundschule. Kinder, die dann schon Erfahrungen dazu gesammelt haben und sich stark und sicher fühlen, können aus diesem Erlebnis viel Positives mitnehmen und tolle Erinnerungen sammeln. Deswegen findest du hier unsere besten Tipps zum Woanders-Übernachten für Kinder!

Ab wann können Kinder alleine woanders übernachten?

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Es gibt kein pauschales Alter, ab dem jedes Kind entspannt auswärts übernachtet. Und auch der Wunsch nach einer Übernachtung woanders wird von manchen Kindern schon ganz früh, von anderen gar nicht geäußert. Manche Kinder sind eben extrem unternehmungslustig, andere eher ängstlich. Und das ist vollkommen in Ordnung so. Wenn dein Kind selbst den Wunsch nach einer Übernachtung außer Haus äußert, überlege, ob dein Kind wirklich schon bereit für diese Herausforderung ist. Hinterfrage dabei auch deine eigenen Gefühle. Und wenn dir das Loslassen schwerfällt, bedenke, dass es keine Zurückweisung an dich bedeutet, wenn dein Kind die Welt entdecken und neue Erfahrungen machen möchte. Im Gegenteil: Dann ist eure Verbindung und das Vertrauen deines Kindes so stark, dass sich dein Kind auch ohne deine Anwesenheit wunderbar sicher fühlt.

Generell gilt zum Alter:

  • Je vertrauter dein Kind mit dem Übernachtungsort ist und mit den Menschen, die es dort betreuen, umso jünger kann es bei der ersten Übernachtung sein.
  • Sind Einschlafen und Durchschlafen auch zuhause noch problematisch? Dann vermeide zusätzlichen Stress durch eine Übernachtung woanders.
  • Zwinge dein Kind keinesfalls, alleine woanders zu übernachten. Das kann sich negativ auf ähnliche Situationen in der Zukunft auswirken und dauerhafte Schwierigkeiten mit sich bringen.
  • Viele Kinder übernachten zum ersten Mal bei den Großeltern im Kindergartenalter. Die erste Übernachtung bei Freundinnen oder Freunden findet dagegen häufig in der Mitte der Grundschulzeit statt. Beides ist aber nur ein Kann, wenn alle beteiligten Parteien dafür bereit sind und definitiv kein Muss.

So geht’s leichter: sanft auf die Übernachtung woanders vorbereiten

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Damit ein Kind gut einschlafen und beruhigt durchschlafen kann, ist Vertrautes oft von großer Bedeutung: die vertraute Umgebung, vertraute Personen, vertraute Abläufe und Rituale. Um dein Kind stückweise auf die Übernachtung auswärts vorzubereiten, kannst du deswegen dafür sorgen, dass bei der Übernachtung nicht alles auf einen Schlag neu ist.

  • Sobald dein Kind alt genug ist, um über bevorstehende Situationen zu sprechen, sind Kinderbücher über das Woanders-Übernachten eine super Vorbereitung. Durch sie kann dein Kind die neue Situation aus sicherer Distanz erleben, Unsicherheiten abbauen und sich zusammen mit der Kinderbuchfigur geistig und emotional auf ein tolles Abenteuer einstimmen.
  • Soll dein Kind zum ersten Mal bei Oma und/oder Opa oder einem getrennt lebenden Elternteil übernachten? Dann kann es helfen, Oma & Co. dein Kind zunächst einige Male bei dir zuhause ins Bett bringen zu lassen und dabei die gewohnten Abläufe und Gute-Nacht-Rituale zu vermitteln. So kann sich dein Kind in der bekannten Umgebung erstmal nur an ein anderes Gesicht bei der Abendroutine gewöhnen.
  • Sprich ab, dass auch bei der Übernachtung woanders die gleichen Schlafenszeiten und Abläufe eingehalten werden wie zuhause. Dann begegnet deinem Kind dort gleich noch mehr Vertrautes für eine ruhige Nacht.
  • Wenn dein Kind am Übernachtungsort bereits häufiger einen Mittagsschlaf gemacht hat, klappt dort auch der Schlaf über Nacht leichter.
  • Lass dein Kind generell vor der ersten Übernachtung viel Zeit am Übernachtungsort verbringen. Das gilt später auch für die Übernachtung bei Freund*innen. Je vertrauter die Umgebung und die Familie sind, umso entspannter verläuft am Ende die Übernachtung.
  • Achte darauf, dass wichtige Must-have-Einschlafhilfen wie bestimmte Kuscheltiere, Nachtlichter, Schmusedecken, Lieblings-Gute-Nacht-Geschichten, Spieluhren oder ähnliches bei der Übernachtung mit dabei sind.

Packliste: Was braucht man für eine Übernachtung?

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Je nach Alter des Kindes beziehe dein Kind in das Packen der Übernachtungstasche mit ein. Das gehört zum Abenteuer dazu. Folgende Dinge sollten unbedingt mit dabei sein:

  • Schlafanzug
  • Wechselkleidung für den nächsten Tag
  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Lieblings-Einschlafhilfe (Kuscheltier, Schmusedecke, Nachtlicht o. ä.)

Gepäck-Extras für Kleine:

  • Schlafsack
  • Windeln, Feuchttücher etc.
  • Schnuller
  • Fläschchen, Brei

Je nachdem, was am Übernachtungsort vorhanden ist, packe außerdem ein:

  • Vorlesebuch mit Gute-Nacht-Geschichten
  • Spielzeug

Wenn alles gepackt ist und du dein Kind ablieferst oder es abgeholt wird, achte auch bei dir auf eine positive Stimmung, damit dein Kind nicht das Gefühl bekommt, es passiert etwas Schlechtes. Kläre ab, dass du dein Kind jederzeit abholen kannst, wenn es Heimweh bekommt und dass am Übernachtungsort eine Telefonnummer hinterlegt ist, unter der du durchgängig zu erreichen bist.

Wenn dein Kind Übernachtungsbesuch bekommt

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Achte auch umgekehrt bei Übernachtungsbesuch deines Kindes darauf, dass du eine Notfall-Telefonnummer hast und sprich ab, in welchen Fällen du dich dort melden sollst. Kläre außerdem vorab mit deinem Kind die Regeln für den Übernachtungsbesuch ab. Muss vor dem Schlafengehen aufgeräumt werden? Wird noch eine Geschichte vorgelesen? Darf zusammen etwas im Fernsehen angeschaut werden? Wann geht das Licht aus? Was ist am Morgen erlaubt, wenn die Kinder vor den Erwachsenen aufwachen? Und frage das Besuchskind, ob es etwas Bestimmtes zum Einschlafen braucht wie ein Nachtlicht, ein Glas Wasser am Bett, eine offene Tür oder ähnliches. Ansonsten sollte bei euch alles so wie üblich ablaufen. Kleine Übernachtungsgäste finden die fremde Abendroutine in der Regel äußerst spannend und fügen sich gerne ein.

Hat dein Kind schonmal woanders geschlafen? In welchem Alter und wie hat es geklappt? Worauf hast du dabei geachtet? Schreib uns gerne einen Kommentar!

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