Artikel: Interaktives Lesen
 
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Wozu sind interaktive Bücher für Kinder gut?

Was bringt interaktives Lesen? Welche Mitmachbücher gibt es für welches Alter? Lies hier die Antworten!

Im Zusammenhang mit Büchern bedeutet „interaktiv“, dass es etwas mit dem Buch oder in dem Buch zu tun gibt. Etwas, das über das bloße Lesen des Textes hinausgeht. Zum Beispiel müssen Aufgaben erfüllt, Fragen beantwortet oder Entscheidungen getroffen werden. Oder es gibt etwas zum Öffnen, Schließen oder Drehen. Aber wozu ist dieses Mitmachen im Buch gut? Das lässt sich leicht an einem Beispiel erklären. Kennst du die Situation, dass du dich mit jemandem unterhältst und dieser Jemand nur von sich erzählt? Das kann schnell sehr langweilig und sehr anstrengend werden. Wie anders ist es, wenn du mit jemandem sprichst, der dir viele Fragen stellt, gemeinsame Unternehmungen vorschlägt und dich zum spielerisch-freundschaftlichen Wettkampf herausfordert! Genau das macht das interaktive Lesen. Es bindet dein Kind aktiv ein und macht es selbst zu einem Teil der Geschichte. Das vermittelt deinem Kind Bedeutung und Selbstwirksamkeit, bringt Spaß, weckt Interesse und fördert auf vielfältige Weise.

Mitmachbücher: Multiförderung für Kleine

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Interaktives Lesen für Kinder – Mitmachbuch

Der Tastsinn ist in der kindlichen Entwicklung unheimlich wichtig. Alles muss angefasst, befühlt, von ganz Kleinen auch mit dem Mund erforscht werden. So lernen Kinder, erfassen ihre Umwelt und verstehen Zusammenhänge. Mitmachbücher mit Elementen, die vom Kind ertastet oder bewegt werden müssen, gehen darauf ganz wunderbar ein. Das sind zum Beispiel Fühlbücher mit unterschiedlichen Texturen oder Kinderbücher mit Klappen, Drehscheiben, Schiebereglern, Schnüren und anderen beweglichen Elementen. Auch Mitmachbücher, die konkrete Handlungsaufforderungen geben, machen Kindern die Buchwelt viel leichter und spürbarer zugänglich. Aufgaben wie: „Streichle dem Häschen über den Kopf“, „Ziehe den Vorhang zu“ oder „Klatsche in die Hände“ lassen dein Kind die Geschichte direkt be-greifen. Gleichzeitig wird durch die Handbewegungen super die Feinmotorik trainiert. Und das Zusammenbringen verschiedener Elemente fördert die Konzentration und das logische Denken.

Auch das intensive Stimulieren anderer Sinne wie Sehen und Hören animiert zur aktiven Beteiligung und pusht damit sämtliche positive Effekte des Lesens. Typische Beispiele für solche Mitmachbücher sind Wimmelbücher mit Suchaufgaben oder Soundbücher, bei denen Geräusche gezielt aktiviert und zugeordnet werden müssen. Mittlerweile gibt es sogar Kinderbücher, in denen sich Lichteffekte „auspusten“ lassen. Bei all dieser Interaktion laufen die Gehirnzellen auf Hochtouren und das Lesen wird zu einem intensiven sinnlichen Erlebnis. Und das sind wiederum beste Voraussetzungen, um später umso leichter und lieber das Lesen zu lernen und eine lebenslange Leseliebe zu entwickeln.

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Auch Vorlesen kann interaktiv sein

Interaktives Lesen für Große

Um Spaß am Lesen zu haben, müssen Kinder das Gefühl haben, dass das Buch sie in irgendeiner Weise betrifft. Das macht interaktive Kinderbücher zum Volltreffer für die Leseförderung. Denn darin spielen Kinder selbst eine aktive Rolle, bekommen konkret etwas zu tun oder werden direkt angesprochen. Es gibt zum Beispiel Kinderbücher, in denen dein Kind selbst entscheiden kann, wie es weitergeht. Am Ende des Kapitels wählt es dafür aus vorgegebenen Möglichkeiten aus, was die Buchfiguren tun sollen und liest dann an der entsprechenden Stelle im Buch weiter. Solche Bücher sind der Inbegriff vom klassischen interaktiven Lesen. Sie sorgen für reichlich Spannung, machen dein Kind zu einem Teil der Geschichte und verleihen deinem Kind ein tolles Gefühl von Selbstwirksamkeit. Andere interaktive Elemente in Kinderbüchern zum Selberlesen können Quizfragen und Experimente für zuhause sein. Es können Kinderrätsel oder einfach auch die Ansprache „du“ sein, die zum aktiven Mitdenken und Miterleben auffordert.

Interaktivität in digitalen Büchern

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Interaktives Lesen für Kinder – Mitmachbuch

Beim Thema „interaktives Lesen“ denken viele wahrscheinlich sofort an die neue Welt der digitalen Bücher. An Lese-Apps und digitalisierte Bücher, die auf dem Bildschirm zum Wischen und Drücken einladen. Die integrierten Spiele wie Puzzles und Suchbilder anbieten, Sounds, animierte Szenen und 3-D-Darstellungen enthalten. Bei solchen interaktiven Angeboten gilt es jedoch genau hinzuschauen. Auch wenn viele Angebote extra für junge Altersgruppen, ja sogar Kleinkinder, beworben werden, raten Expert*innen von Bildschirmmedien unter drei Jahren generell ab. Und auch danach sind herkömmliche Mitmachbücher für die kindliche Entwicklung oft die bessere Wahl, lassen sie sich doch mit den Händen ganz anders und plastisch erkunden. Für Große können digitale Lese- und Lernangebote jedoch einen spannenden neuen und spielerischen Zugang bieten und gerade für Lesemuffel doch noch einen Weg zur Leselust ebnen. Mehr Informationen zu dem Thema und konkrete Tipps findest du in unserem Medien-FAQ für Eltern.

Welche Form von Interaktivität bei Büchern mag dein Kind besonders gerne? Was mochtest du als Kind selbst am liebsten? Gibt es ein richtig tolles Mitmachbuch, das du uns empfehlen magst? Schreib uns gerne einen Kommentar!

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