Artikel: Kinderbuchmacherin Margit Auer im Interview
 
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Margit Auer über Ferien (zum Lesen)

Endlich Ferien! Aber was wird aus der Schule der magischen Tiere? Leseliebe hat bei Margit Auer nachgefragt!

Leseliebe: Liebe Frau Auer, eigentlich dreht sich Ihre Reihe „Die Schule der magischen Tiere“ ja um die Kinder einer Schulklasse und damit natürlich auch um deren Schulalltag. Wie kam es dann zu der Endlich-Ferien-Reihe, in der Sie die Kinder und Tiere jeweils paarweise in die Ferien begleiten?

Margit Auer: Es kamen immer wieder Beschwerden zur Hauptreihe: „Wo steckt Max? Wieso kommt Finja so wenig vor? Wie geht es eigentlich Hatice?“ Die Leserinnen und Leser hatten ihren Lieblingscharakter vermisst. Da kam ich ins Grübeln. Wie könnte es anders gehen? Bei 24 Kindern einer Schulklasse kann ich nicht immer über alle schreiben. Dazu fehlt der Platz und wahrscheinlich gäbe es auch ein ziemliches Durcheinander. Also habe ich beschlossen, Bücher zu schreiben, wo ein Kind und ein Tier im Mittelpunkt stehen. So können wir sie noch einmal besser kennenzulernen. Danach haben sich die Leserinnen und Leser gesehnt … 

Leseliebe: Was macht für Sie gelungene Ferien aus? Gehört auch die passende Urlaubslektüre dazu?

Margit Auer: Das Wichtigste: Fröhliche Reisegefährten. Ein gutes Buch schadet nie! Meine jüngste Entdeckung ist „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus. Großartig!

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Interview Auer Tiere als Freunde Header

Leseliebe: Muss Urlaubslektüre für Sie andere Ansprüche erfüllen als sonstiger Lesestoff? Wenn ja, welche?

Margit Auer: Der Platz im Koffer ist begrenzt, darum ist es ideal, wenn man Bücher dabei hat, die man innerhalb der Familie hin- und hertauschen kann. Biografien zum Bespiel, etwa über Michelle Obama. Ansonsten gilt die bewährte Regel: Es muss spannend sein, lustig, an manchen Stellen auch mal traurig. Man denke nur daran, wie verzweifelt Max ist, als er am Bahnhof ankommt und seine Schwester ist nicht da …

Eine gute Ferienlektüre kann man überall lesen: Am Strand, im Zeltlager, im Freibad. Man kommt sofort in Urlaubsstimmung, auch wenn man „nur“ bei Oma und Opa ist.

Leseliebe: Was sind die (Urlaubslektüre-)Grund-Zutaten, die man in allen Bänden der Endlich-Ferien-Reihe wiederfindet?

Margit Auer: Das Aller-Allerwichtigste ist, dass wir über ein Kind und sein magisches Tier noch einmal mehr erfahren. Und dann muss es natürlich ein Auf und Ab geben. Nie geht alles glatt. Man muss mitfiebern mit der Hauptfigur. Hatice sitzt am Strand. Sie hat Angst, dass ihre Robbe nicht wiederkommt, weil sie Artgenossen getroffen hat. Wir leiden mit Hatice mit und wollen unbedingt wissen, wie es weitergeht. Natürlich kehrt Mette-Maja zurück – auf magische Gefährten ist immer Verlass. Mein Versprechen, das bei der Hauptreihe gilt, löse ich auch in den Ferienbänden ein: Es geht immer gut aus. Auch wenn das Ende manchmal überraschend ist.

Leseliebe: Wie entscheiden Sie, wohin das jeweilige Kind fährt und welche Urlaubsabenteuer es dort erwarten?

Margit Auer: Es muss zum Charakter des Kindes passen. Max ist großer Ägyptenfan – wenn dieses Hobby aufgegriffen wird, passt das. Aber natürlich muss auch ich Spaß haben an der Geschichte. Ich brüte und brüte –irgendwann habe ich genau das richtige Abenteuer im Kopf. Dann lege ich los. Drei Monate später ist das Manuskript dann fertig.

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Margit Auer Die Schule der magischen Tiere Endlich Ferien

Leseliebe: Was war für Sie selbst Ihr unvergesslichstes Urlaubserlebnis?

Margit Auer: Wir fahren gerne nach Italien. Wir brechen nachts auf, fahren durch die Dunkelheit –irgendwann wird es hell und das Meer glitzert einem entgegen. Auf diesen Moment freue ich mich jedes Jahr aufs Neue.

Leseliebe: Gibt es ein Ferienabenteuer in der Endlich-Ferien-Reihe, bei dem Sie mit Ihren Figuren ganz besonders mitgefiebert haben?

Margit Auer: Da fällt es mir schwer, mich zu entscheiden. Ich mag meine Figuren alle, für mich sind sie fast Familienmitglieder. Aber manchmal bleibt mir beim Schreiben selbst die Spucke weg, zum Beispiel, wenn Max plötzlich auf den fiesen Käse Makkaroni trifft …

Leseliebe: Haben Sie einige oder vielleicht sogar alle der beschriebenen Orte schon selbst bereist? Und welche Orte stehen noch auf Ihrer persönlichen Reise-Wunsch-Liste für die die Reihe „Endlich Ferien“?

Margit Auer: Ach, wie gern würde ich überall hinreisen! Leider fehlt mir dazu die Zeit. Aber an vielen Orten war ich schon. Ich war früher bei den Pfadfindern, die Sommerzeltlager waren das Beste. Man liegt mit der neuen besten Freundin im Gras, über einem funkelt der Sternenhimmel … fantastisch! Davon ist sicherlich einiges in „Silas und Rick“ eingeflossen. Wunschziele habe ich viele. Die bayerischen Alpen zum Beispiel. Oder Schottland. Ich liebe Schottland und war schon dreimal dort. Vielleicht schicke ich Mary und Mortimer hin …

Was sind deine liebsten (Wunsch-)Reiseziele? Hat dein Kind beim Reisen auch immer Urlaubslektüre dabei, vielleicht sogar einen Endlich-Ferien-Band? Kennt dein Kind schon mehrere Bände der Reihe und hat einen Lieblingsband? Oder gibt es einen anderen richtig tollen Urlaubslektüre-Tipp für Kinder, den du mit uns teilen möchtest? Schreib uns einen Kommentar!

Autorin

Margit Auer

Als Kind wollte Margit Auer Postbotin werden und mit einem gelben Fahrrad Briefe verteilen – aber dann kam alles ganz anders. Sie wurde Journalistin und schrieb viele Artikel für Zeitungen. Als ihre drei Söhne zur Welt kamen, las sie jede Menge Kinderbücher und beschloss, selbst welche zu schreiben. Trotzdem findet sie es immer noch toll, wenn jemand Post verteilt. In ihrer Bestseller-Reihe „Die Schule der magischen Tiere“ macht das Mr. Morrison. Welches Tier würde sie selbst sich wünschen? Einen Esel! 

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Kinderbuchautorin Margit Auer

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