magisch – mitreißend – witzig

Die zauberhafte Abenteuerreihe um Alex und seinen magischen Freund, den Dschinn Sahli, geht spannend weiter. Nachdem der rachsüchtige Dschinn Argus aus der Unterwasserwelt fliehen konnte, setzt er nun alles daran, Sahli zu finden. Sein finsteres Ziel ist es nämlich, den jungen Geist wieder in die Zauberkugel einzusperren, aus der ihn Alex einst befreite. Um herauszufinden, wie er seinen Plan verwirklichen kann, begibt sich Argus auf eine Reise zum Orakel von Delphi. Jener sagenumwobenen Weissagungsstätte im alten Griechenland. Die Reise gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn Argus leidet unter starker Reiseübelkeit. Unterdessen erfahren Sahli, Alex, seine Zwillings-Halbschwestern sowie die Gestaltwandlerin Charda, die ebenfalls unter Argus Zauber leidet, von seinen hinterhältigen Plänen. Als ihnen dann ein Lungenfisch berichtet, dass Argus ins alte Griechenland gereist ist, machen sie sich mit Sahlis Zauberkräften auf den Weg dorthin. Bis zum dramatischen Showdown im düsteren Labyrinth des Minotaurus müssen sie jedoch viele herausfordernde Prüfungen bestehen.

Die Kinderbuchreihe von Stefan Gemmel begeistert mit einer gelungenen Mischung aus Realität und Fantasie. Die ständigen Perspektivwechsel zwischen Alex' Zuhause und Argus auf Reisen sorgen dabei für abwechslungsreiche Lesemomente, ansteigende Spannung und halten die Aufmerksamkeit hoch. Ab der Hälfte der insgesamt 18 Kapitel verbinden sich beide Erzählstränge sogar innerhalb der einzelnen Kapitel. So erklärt Opa Aurelius die geschichtlichen Hintergründe des Orakels, während sich Argus in Delphi befindet und seine eigenen Eindrücke schildert. Durch diese Verbindung von Fakten und Handlung werden Informationen viel besser erinnert, zumal sie sehr lebendig und humorvoll inszeniert sind. Angefangen bei Argus' Flüchen über seine ständige Reiseübelkeit bis zum zerstreuten Lungenfisch mit Gedächtnislücken. Dieser erinnert sich beispielsweise nur noch daran, dass Argus vielleicht zum „Spektakel von Elfie“ unterwegs sein könnte. Außerdem bieten die spritzigen Dialoge, die manchmal wie Ping-Pong-Bälle hin- und herfliegen, großes Lesevergnügen. Eine fesselnde Sommerferienlektüre mit viel Humor, wissenswerten Fakten und einer großen Prise Magie.

Schon vom Buchcover strahlt die gelb-orange Zauberkugel mit Orakel und Minotaurus vor einem dunklen, von Blitzen durchzogenen Nachthimmel entgegen. Das verspricht jede Menge Abenteuer, Magie und Mythologie. Aber auch im Buchinnern begeistern die stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Illustrationen des Illustratorinnen-Duos Anemone Kloos und Katharina Madesta. Die fein abgestuften Grautöne greifen dabei wichtige Szenen visuell auf und bieten gleichzeitig kurze Lesepausen – eine willkommene Abwechslung bei diesem 256 Seiten starken Band. Wie sieht zum Beispiel das Orakel von Delphi von innen aus oder ein Lungenfisch mit Fingern? So wird der Zauber zwischen den Zeilen spürbar und die Fantasie kann auf Reisen gehen. Der Text überzeugt dabei durch eine einfache Sprache und eine klare, wenig verschachtelte Satzstruktur, die ganz ohne Silbentrennung auskommt. Damit eignet sich dieser Band sowohl für Kinder ab 8 Jahren, ohne sie sprachlich zu überfordern, als auch als Vorlesegeschichte. Der Cliffhanger am Buchende lässt schließlich auf weitere magische Abenteuer dieser beliebten Kinderbuch-Reihe hoffen.

Kennt dein Kind bereits andere Bände aus dieser Buchreihe oder vom Autor Stefan Gemmel? Mag dein Kind Geschichten voller Magie und Abenteuer? Welche anderen Kinderbuchreihen stehen sonst noch in eurem Bücherregal? Schreib uns gerne einen Kommentar!