Vorlesen & selber lesen vor dem Schlafengehen

Hurra, mit dem Lesenlernen ergeben die Buchstaben-Geheimzeichen überall plötzlich Sinn. Das macht die Welt größer und ändert Stück für Stück den kindlichen Zugang zum Buch. Trotzdem bleiben lieb gewonnene Rituale wie das abendliche Vorlesen noch lange erhalten. Denn die Anfänge des Selberlesens sind anstrengend, die Erstlese-Geschichten eher simpel und kurz. Dabei ist das Kind geistig durchaus schon in der Lage, sich in riesigen Buchwelten zurechtzufinden. Atemlos folgt es den Abenteuern in Lummerland oder Bullerbü, besucht die „Schule der magischen Tiere“ oder bekommt ein aufregendes Paket mit dem Vermerk „Bitte nicht öffnen“. Im Grundschulalter dürfen Geschichten gerne lang, komplex und fantastisch sein und sind damit die perfekte Basis für fröhliche Träume. Dennoch soll das Kind auch selber lesen, um seine Lesekompetenz zu schulen. Wie bringst du das alles unter einen Hut und hilfst deinem Kind dabei noch in einen entspannten, wohltuenden Schlaf?  

Im Grundschulalter nimmt das Lesen eine neue Bedeutung im Alltag ein. Es wird auch Hausaufgabe und Pflicht, die manchmal nur widerwillig erledigt wird. Umso wichtiger ist es, dein Kind mit dem Vorlesen großartiger Geschichten weiterhin für Bücher und die darin verborgenen Welten zu faszinieren. Ideal ist es, in der ruhigen Zeit vor dem Schlafengehen das Vorlesen und Selberlesen zu kombinieren. 

• Option A: Erst liest dein Kind ein Stück, dann liest du, immer abwechselnd. Achte dabei darauf, dass die Schriftgröße und die Satzlänge in dem Buch zu der Lesestufe deines Kindes passen. 

• Option B: Dein Kind liest dir zuerst aus seinem Erstlesebuch vor. Dann bist du dran und liest aus der Wunschgeschichte deines Kindes vor. 

Im Sinne einer gesunden Schlafhygiene, wie es die Experten nennen, ist es sinnvoll, dein Kind nicht im Bett lesen zu lassen. Das Bett sollte möglichst alleine der Schlafhandlung vorbehalten sein, um mit dem Ins-Bett-Gehen Geist und Körper auf Schlaf einzustellen. Verlege das Lesen daher an einen anderen gemütlichen Platz wie das Sofa oder die Kuschelecke im Kinderzimmer. Und direkt im Anschluss geht es dann ins Bett, zum Weiterträumen der eben gelesenen Geschichten.  

Als Schulkind gehört dein Kind plötzlich zu den „Großen“ und das merkt man häufig auch an den Geschichten, die es jetzt interessieren. Spannend sollen sie sein oder magisch, manchmal sogar gruselig oder auch ein klitzekleines bisschen romantisch. Kinder in diesem Alter möchten bereits mitfiebern und komplett in die Geschichten eintauchen. Doch ist das förderlich für einen ruhigen Schlaf? Hier entscheidet die Persönlichkeit deines Kindes. Probiere bei einer Gruselgeschichte lieber erst einmal tagsüber aus, wie es darauf reagiert. Und wenn du dein Kind regelmäßig mit der Taschenlampe unter der Bettdecke beim Weiterlesen ertappst, achte auf Leseabschnitte am Abend ohne Cliffhanger. Denn so schön das Abtauchen in nächtliche Leseabenteuer auch ist, Schlaf ist und bleibt wichtig. Vielleicht testet du in diesem Fall mal eine abendliche Traumreise, mit der dein Kind den Tag hinter sich lässt und entspannt. Passend zum Thema Schlaf haben wir für die Großen nach traumhaften Geschichten gesucht, und dir unsere Lieblingsbücher zusammengestellt.   

Was liest du deinem Schulkind abends vor? Oder liest es nur noch selbst? Wenn ja, was? Schreib uns einen Kommentar!