Im deutschsprachigen Raum gehören Rico und Oskar bestimmt zu den berühmtesten Kinderbuch-Helden unserer Zeit. Das liegt auch daran, dass Andreas Steinhöfel für den ersten Band „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ den Deutschen Jugendliteraturpreis erhalten hat. Und es liegt daran, dass die ganze Reihe seit dem ersten Erscheinen 2008 absoluten Bestsellerstatus hat, es Verfilmungen, Theaterstücke und andere Adaptionen der Bücher gibt. Vor allem aber verdankt die Reihe ihren Erfolg den zwei originellen Helden der Geschichten:
Rico, mit vollem Namen Frederico Doretti, bezeichnet sich selbst als tiefbegabt, weil er leicht durcheinander gerät, etwas langsamer als andere denkt, sich verläuft, sobald er auf einer Strecke abbiegen muss und das Förderzentrum besucht. Doch so gering sein intellektuelles Vermögen und sein Allgemeinwissen auch sein mögen, so gewaltig sind seine emotionale Intelligenz und sein Erzähltalent. Er ist es nämlich, der die Rico-und-Oskar-Geschichten in einem Tagebuch festhält. Dazu ist er überraschend selbstbewusst und selbständig, hat eine hervorragende Beobachtungsgabe und ein anrührend großes Herz.
Sein bester Freund Oskar Dörring ist da in vielen Dingen das genaue Gegenteil. Oskar ist hochbegabt, weiß enorm viel, ist sehr ängstlich, egoistisch, besserwisserisch und neigt dazu, andere zu verurteilen. In jedem Band hat er wieder eine andere Marotte, die sein seltsames Erscheinungsbild noch verstärkt. Im ersten Band trägt er zum Beispiel einen Helm, sobald er das Haus verlässt. Doch in der Freundschaft mit Rico wächst er immer weiter über sich hinaus und legt eine erstaunliche Entwicklung hin.
Zusammen sind die Freunde ein unschlagbares Team, das spannende Fälle löst, dabei urkomisch ist und Geist, Herz und Horizont beim Lesen massiv bereichert. Damit haben sie für uns ihren Auftritt auf der Leseliebe-Bühne für echte „Kinderbuch-Helden“ mehr als verdient.
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