Artikel: Tipps für starke Kinder
 
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Selbstbewusstsein stärken bei Kindern

Vom respektvollen Umgang miteinander bis zum Vermeiden von Rollenklischees – hier gibt’s stärkende Tipps für Familien!

Dein Kind ist unsicher und schüchtern? Übertrieben selbstkritisch? Oder immer angepasst, um bloß nicht abgelehnt zu werden? Dann kannst du einiges tun, um sein Selbstbewusstsein zu stärken. Die Basis dafür bilden ganz einfach Liebe und Wertschätzung. Denn das Gefühl geliebt zu werden und wertvoll zu sein schafft automatisch Selbstvertrauen. Und das hilft dabei, man selbst zu sein, unabhängig davon, was andere von einem erwarten. Eine der schönsten Entwicklungen unserer Zeit ist in diesem Zusammenhang, dass es langsam immer selbstverständlicher wird, eigen zu sein. Dass Klischees offengelegt und in Frage gestellt werden und Anderssein im Sinne von Individualität das neue Normalsein wird. Auch in Kinderbüchern ist die Vielfalt unterschiedlicher Hautfarben, Geschlechter und Lebensmodelle immer mehr die gezeigte Lebensrealität. Gut so! Denn das hilft, sich selbst in ihnen wiederzufinden und als gut, so wie man ist, wahrzunehmen.

Anderssein – man selbst sein – ganz ohne Rollenklischee

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Auch bedeutsam für das Selbstvertrauen bei Kindern sind die Klischees, mit denen sie groß werden. Jedes Kind wird in seiner Erziehung und durch den Kulturkreis, in dem es aufwächst, geprägt. Das ist auch vollkommen in Ordnung so, solange diese Prägung dem Kind eine freie Entfaltung erlaubt und dazu beiträgt, ein gesundes Selbstbewusstsein zu stärken. Dazu gehört, dass es nicht denkt, es sei ‚falsch‘ die Farbe Rosa zu mögen, nur weil es ein Junge ist, oder als Mädchen ‚nicht richtig‘ zu sein, weil es keine Kleider oder Puppen mag. Es sollte nicht denken, dass es wegen einer körperlichen Einschränkung weniger wert ist, oder sich wegen seiner Hautfarbe abgelehnt fühlen.

Daher ist es wichtig, sich als Eltern selbst zum Thema „Klischee“ immer wieder infrage zu stellen und sensibel dafür zu sein, was man von seinem Kind erwartet und wie man es bewertet.

Welche Kosenamen man seinem Kind gibt („Prinzessin“ oder „Räuber“), welches Spielzeug man ihm schenkt (Autos oder Glitzerstifte), in welche (unbewussten) Schubladen man es steckt (wild oder brav) – all das hat Auswirkungen auf seine Entwicklung und späteren Entscheidungen. Und wenn dein Kind sich mit den gemachten Zuschreibungen nicht wirklich wohl fühlt, kann dabei das Selbstwertgefühl empfindlich Schaden nehmen. Unser Tipp gegen jede Art von Schubladendenken sind warmherzige Kindergeschichten über Vielfalt und Toleranz. Schau einfach mal rein!

Selbstvertrauen stärken – Tipps für den Familienalltag

  • Schaffe kleine tägliche Rituale für Stabilität – unser Favorit: Leserituale mit vielfältigen Kinderbüchern.
  • Sei verlässlich und halte Absprachen und Versprechen unbedingt ein. Dein Kind sollte wissen, dass es dir zu 100 Prozent vertrauen kann und du bei Bedarf immer da bist.
  • Hilf deinem Kind so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Je mehr Herausforderungen es alleine bewältigt, umso stärker ist sein Vertrauen in sich selbst.
  • Lache viel mit deinem Kind, aber niemals über dein Kind.Eine humorvolle Sicht aufs Leben macht einen stark für die kleinen Alltagskrisen, während man sich klein und schwach fühlt, wenn man ausgelacht wird.

Ein respektvoller Umgang miteinander kann das Selbstwertgefühl stärken

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Ob im Kindergarten, in der Schule oder zuhause – ein respektvoller Umgang trägt maßgeblich zu einem harmonischen Miteinander bei und wirkt sich positiv auf Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aus. Wie das geht? Ein respektvoller Umgang beginnt einfach damit, sich vernünftig zu begrüßen und zu verabschieden und damit „Bitte“ und „Danke“ zu sagen. Allein diese kleinen Gesten der Höflichkeit zeigen deinem Gegenüber, dass du ihn achtest. Das wiederum führt zu einem angenehmen, stärkenden Gefühl.

Für einen respektvollen Umgang ist es außerdem wichtig, sich in Gesprächen gegenseitig ausreden zu lassen. Schimpfworte, Beleidigungen und abwertende Aussagen solltest du hingegen tunlichst vermeiden, ganz nach dem alten Sprichwort: „Was du nicht willst, was man dir tut, das füge auch keinem anderen zu!“. Und natürlich sollten die unterschiedlichen Bedürfnisse aller gleichermaßen wichtig sein und ernstgenommen werden, unabhängig vom Alter und Status.

Durch diesen respektvollen Umgang miteinander wird Kindern der Wert ihres Selbst ganz natürlich vermittelt, sodass sich ein starkes Selbst-wert-gefühl gut entwickeln kann.

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Was brauch ich? Was brauchst du?

Selbstbewusstsein stärken – Tipps für die Kommunikation mit Kindern

  • Vergleiche dein Kind nie mit anderen oder mit dir selbst („Dein Bruder / deine Schwester ist viel …“; „Als ich so alt war wie du, konnte ich schon …“). Ausnahme: Das Herausstellen positiver Entwicklungsschritte deines Kindes als eine Art Vergleich mit dessen früheren Ich wirkt stärkend.
  • Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was dein Kind richtig macht, anstatt auf Fehler (Positiv-Fokus).
  • Wenn du mit deinem Kind redest, schenke ihm deine volle Aufmerksamkeit und nimm dafür idealerweise eine Position in Augenhöhe ein.
  • Nimm dein Kind ernst und respektiere seine Meinung. Das heißt nicht, dass dein Kind alles entscheiden darf, sondern lediglich, dass du seine Meinungen anhörst, sie mit einbeziehst und ihm deine Entscheidungen erklärst.

Was bedeutet Pride? Und was hat es mit dem Selbstwertgefühl von Kindern zu tun?

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Der Begriff „Pride“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt einfach „Stolz“. In den letzten Jahren hat er dazu aber noch eine ganz spezielle Bedeutung bekommen, indem er aus der Schwulen- und Lesbenbewegung für den selbstbewussten Umgang mit der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität übernommen wurde. Pride heißt in diesem Sinne, so zu sein, wie man ist, ohne sich zu verstecken oder zu verstellen und wenn notwendig auch für seine Rechte einzustehen. Als Symbol für Pride wird oft auch der Regenbogen verwendet, der wie die Abkürzung LGBTQ farblich die Vielfalt der Menschen ausdrückt.

In Kinderbüchern spielt in diesem Zusammenhang vor allem die Geschlechtsidentität der Kinderbuch-Held*innen mit den damit verbundenen Klischees eine Rolle. Hier hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, sodass sich heute auch ein Mädchen, das Rosa und Glitzer hasst oder ein Junge, der Prinzessin sein möchte, in Kindergeschichten wiederfinden kann. Was für eine Erleichterung für das kindliche Selbstwertgefühl!

Wie selbstbewusst oder unsicher ist dein Kind? Wie gehst du damit um? Hast du Tipps für uns? Oder kennst du ein hilfreiches Kinderbuch zum Selbstwertgefühl-Stärken, das du uns empfehlen magst? Schreib uns einen Kommentar!

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